Arbeitsplatz und Einkommen
Jeder erwachsene Bürger hat eine Pflicht zur Arbeit. Wer aus irgendwelchen
Gründen arbeitslos wird, der muss bei staatlichen Hilfsdiensten arbeiten,
bis er eine neue Stelle gefunden hat. Allerdings kommt das recht selten
vor, denn wie zu allen Zeiten ist immer noch genügend Arbeit für
alle da! Sie ist jetzt nur gerechter verteilt. Niemand muss mehr 40 Stunden
die Woche an einer Maschine schuften. Nach der letzten BWG-Personal-Bedarfsbemessung
muss jeder Erwachsene 21 Stunden pro Woche arbeiten. Damit lässt sich
die Grundversorgung der Weltbevölkerung mit Gütern aufrechterhalten.
Klingt sehr angenehm, oder? Doch Sie werden staunen,
wenn ich Ihnen jetzt erzähle, dass ich davon nur sieben Stunden bezahlt
bekomme! Für die 14 Basisstunden erhalte ich einen Arbeitsausweis
und kann damit in den staatlichen Versorgungsgeschäften soviele landestypische
Lebensmittel, Verbrauchsartikel und alles, was man so zum täglichen
Leben braucht, kostenlos mitnehmen. Das erinnert vielleicht an kommunistische
Ideen - ist aber in Wirklichkeit ganz anders organisiert und nur eine Seite
der Medaille.
Ich zum Beispiel habe in den letzten sechs Wochen
156 Stunden gearbeitet. Für die 36 Stunden, die ich freiwillig länger
gearbeitet habe, bekomme ich ein zusätzliches Gehalt. Damit finanziere
ich alle Dinge, die über den Normalbedarf hinausgehen. Diese Dinge
unterliegen wie zu Ihrer Zeit marktwirtschaftlichen Preisschwankungen.
Von den sieben bezahlten Pflicht-Stunden und jeder weiteren freiwilligen
Verdienst-Stunde wird kein Value - so heißt die neue Welt-Währung
- für Steuern abgezogen. Nur ein kleiner Anteil für die Sozialversicherung.
Besteuert wird stattdessen der Energie- und Rohstoffverbrauch, auch von
den Dingen, die ich kostenlos erwerben kann! Für den Kauf bestimmter
Dinge, die besonders umweltfreundlich oder gemeinschaftsförderlich
sind, erhält man Bonus-Punkte, die sich steuermindernd auswirken.