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Lorenz, Konrad

1903 - 1989, österr. Psychologe. Begründer der vergleichenden Verhaltensforschung. Darwinist und Zivilisationskritiker. Nobelpreis Medizin. Definition einer Instinkthandlung als unveränderliche, ererbte und arterhaltende Bewegungsfolge. Lorenz forderte unter den Nazis die Ausmerzung »Minderwertiger«. 1973 schuf er die Grundlagen der evolutionären Erkenntnistheorie, engagierte sich in der Umweltbewegung und warnte vor einer ökologischen  Katastrophe.

Zitate und Literatur:
Zitate:


... Kein vernünftiger Mensch kann bezweifeln, daß unsere westliche Zivilisation ein System ist, das aus dem Gleichgewicht geraten ist. ... [Lit. 1, Seite 115]

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 ... In Kleidung, Manieren und sonstigen Gepflogenheiten sind sich die Völker aller Erdteile immer ähnlicher geworden. Gleichzeitig aber ist der kulturelle Abstand zwischen den Generationen in sämtlichen Kulturen der Erde gewaltig angewachsen. ... heute ... hat man den Eindruck, daß der ... kritische Punkt erreicht ist, an dem die jüngere Generation der älteren wie einer feindlichen ethnischen Gruppe gegenübersteht. [Lit. 1, Seite 231]

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... Es gibt Fragen, die der Mensch stellen darf, auch wenn er ihre Unbeantwortbarkeit voraussetzen muß, und in bezug auf solche Fragen ist ihm die Spekulation erlaubt: Ich glaube, daß sowohl die Kunst wie das Erkenntnisstreben ... Erscheinungsformen des großen Spieles sind, in dem nichts weiter festliegt als die Spielregeln... [Lit. 1, Seite 84]

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... Die Aussage, daß Lebenvorgänge chemisch-physikalisches Geschehen seien, ist vollkommen richtig... Dagegen ist die Aussage Lebensvorgänge sind eigentlich nichts anderes als chemisch-physikalische Vorgänge eindeutig falsch. ... [Lit. 1, Seite 197]

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... Wirtschaftlich-technische Programme werden in kurzsichtigen und unverantwortlichen Entscheidungen von Menschen festgelegt, die nicht nur ökologisch ahnungslos, sondern für die Werte der lebenden Natur blind sind. [Lit. 1, Seite 210 - 211]

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... Die Vertreter der Industrien, die unseren Globus beherrschen, scheinen bei all ihrer Intelligenz fest an ... ihre subjektiven Werte zu glauben. Sie scheinen blind für zwei ... Tatsachen, die jedes Schulkind begreifen kann: erstens, daß ein unbegrenztes Wachstum ... auf die Dauer nicht möglich ist, und zweitens, daß kein Haushalt mehr ausgeben kann, als er einnimmt. (Sie) ... glauben nicht an die Wirklichkeit der Gefahren, die die Menschheit bedrohen, weil für sie andere Dinge ... wichtig sind. ... [Lit. 1, Seite 220]

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Literatur:
1. Lorenz, Konrad
»Der Abbau des Menschlichen«
1986, 6. Auflage, Piper, München
Dringlicher u. biologisch untermauerter Apell zu einer menschlichen Wende