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Rheinz, Hanna

zeitgenöss. dt. Psychologin, Psychotherapeutin und Kulturwissenschaftlerin. Dozentin im Fach Persönlichkeitspsychologie. Forschungsprojekt im Bereich der Mensch-Tier Interaktion. Zahlreiche Bücher und Rundfunksendungen.

Zitate und Literatur:
Zitate:

... Während die einen Abhandlungen über die Seele verfassen, faseln die anderen über Geist, Selbst und Bewußtseinsstufen, so als handele es sich um ein und dieselbe Sache. Denn wo der Betrachter Klarheit sucht, erwartet ihn ein Tohuwabohu der Bauherren, die bereits komplizierte Skizzen des Gebäudes umherschwenken, obwohl sie sich noch nicht einmal über die grundlegenderen Fragen der Statik einigen konnten. [Lit. 1, Seite 10]

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... Daß der Erfolg allein nicht das letzte Wort bei der Entwicklung mentaler Anpassungsversuche behält, wird bereits daran erkennbar, daß es überhaupt zur Entwicklung verschiedener Arten gekommen ist. Denn wäre das Überleben allein von Belang, würde die Welt nur aus Pantoffeltierchen bestehen. Bereits diese frühen Lebensformen hatten mit ihren grundlegenden Strategien... ein überaus erfolgreiches Überlebensprogramm entwickelt. ... (Doch) Bei diesem einfachen Verhaltensrepertoire blieb es ja gerade nicht. Im Gegenteil... / (Zudem ist mit der Evolution) ein wichtiges Merkmal des menschlichen Bewußtseins ... nicht erklärt. Nämlich das Phänomen, daß gerade Merkmale, die keineswegs zu besserem physischen Überleben prädestinieren, vermutlich zu tragenden Säulen bei der Bewußtseinsentwicklung wurden. ... Eigenschaften, welche die biologische Entwicklung und die Überlebenschancen verringern, fördern geradezu die Entwicklung des Bewußtseins... Nicht der körperstarke, erfolgreiche Jäger ..., sondern der Sensible ... und schwächere Typus ... gewinnt Oberhand und bestimmt den Fortgang der Bewußt seinsgeschichte. ... [Lit. 1, Seite 194 / 203]

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... Und in der Tat stellte sich gerade der Spiritualismus und die mit ihm Hand in Hand arbeitende Esoterik, ... in den Dienst eines hemmungslosen Bilderkults. Um kommerzielle Interessen zu erfüllen, wird naiver Schwarzweißmalerei gehuldigt, werden Theoriesplitter obefläschchenweise abgefüllt... [Lit. 1, Seite 74]

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... Die Vervielfältigung der Information erhöht die Wahrscheinlichkeit der Fragmentarisierung. Bruchstücke statt Ganzheiten. Der Zusammenhang geht verloren. Wer den Überblick nicht mehr hat, sucht sich wenigstens einige Erinnerungsstücke zu sichern. Wenn abgeheftet werden kann, beruhigt sich das verwirrte Gemüt (Devise: Kopieren statt Kapieren). [Lit. 1, Seite 178]

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... Der Mensch hat sich selbst längst dem Ideal der Maschine unterworfen. Jederzeit einsatzbereit, jederzeit gleichmäßig belastbar. Alles will er ausmerzen, was nicht in das glatte Bild der funktionierenden Maschinenwelt paßt. ... Er hat die Regel verlernt, daß Regellosigkeit die Regel ist. Im Versuch, das innere Chaos unter Kontrolle zu halten, stochert er krampfhaft im Dickicht seiner Programme. ... [Lit. 1, Seite 165]

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Literatur:

1. Rheinz, Hanna
Die manipulierte Seele«
1995, Thieme, Stuttgart
Umfassendes Buch zum Thema, Realität und Aberglaube jedoch verwischt