Ricur, Paul
*1913, frz. Philosoph. Aus unserer Auseinandersetzung mit Ricur:
Ricur sucht das Wissen über die Welt in einem wahren
Verstehen der Sinnbilder und Zeichen, die die Menschen aller Zeiten in
Sprache, Kunst, Musik und Religion verwendeten, um die Welt zu beschreiben.
Da dem Denken unzweifelhaft die Wirklichkeit zugrundeliegt, geht er davon
aus, dass sich alle Vorgänge dem menschlichen Gehirn verschlüsselt
eingeprägt haben. Selbst Gott ist für ihn ein von Menschen geschaffenes
Sinnbild für eine nicht erfahrbare Wirklichkeit »hinter«
der erlebten Fassbarkeit. Insofern sei Gott kein persönlicher »er«,
aber durchaus ein wirkliches »es«. Ricur entnimmt
den Mythen vieler Völker und den biblischen Texten eine Urmoral, die
den Menschen im Kern gut sein lässt. Der Mensch habe einen freien
Willen und sei verantwortlich für seine Taten. Er würde vor allem
von seinen Wünschen geleitet, wovon der höchste der sei, zu lieben.
Jedoch würde ein Wunsch oft im Wort - in der Versprachlichung - entstellt
und verdrängt, so dass jedes Wort einen verdeckten Sinn enthielte.
Jede Kultur begreife sich aufs Neue in ihren eigenen Ausdrucksformen und
fände ihren Weg, die Welt zu beschreiben und zu verändern. Heute
wäre das z.B. die Psychoanalyse. Die wissenschaftlichen Theorien seien
die modernen Mythen in der Verschlüsselung der Gegenwart. Die
angeborene Urmoral drücke sich darin aus, dass das Selbstwertgefühl
eines jeden Menschen auf die Achtung Anderer angewiesen sei. Die Ausrichtung
auf ein erfülltes Leben in Verantwortung und Wachsamkeit vor dem Bösen
solle das Ziel unseres Strebens sein, um die gute Moral zu erhalten.
Ricur Zukunftstraum ist die auf traditionelle - insbesondere christliche
- Werte gegründete, verbundene Gesellschaft.
Zitate und Literatur:
Zitate:
... werden später eingefügt ... [Lit. 1., Seite ] |
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Literatur:
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