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Ebene 3 - Thema ausführlich: »Vorwort« |
Seit fast sechs Jahrzehnten bereise ich als Tierfilmer und Naturschützer
unsere Erde - vom Äquator bis zu den Polen. Ich habe
dabei atemberaubend schöne Landschaften erlebt und einzigartige Naturschauspiele, die heute dank Film und Fernsehen viele Millionen Menschen kennen, die selbst nie einen Fuß in diese Regionen setzen konnten. Darum ist es seit jeher eines meiner größten Ziele, den Menschen die Schönheit unseres Planeten und den Wert der Natur in eindrucksvollen Bildern näherzubringen. Doch mit Film und Fernsehen allein ist die bedrohte Natur nicht zu retten!
Im Laufe der Jahre habe ich mich vom Verhaltensforscher und Tierfilmer
zum engagierten Naturschützer entwickelt, denn ich konnte den zunehmend
zerstörerischen Einfluss des Menschen auf die Natur mein ganzes Leben
lang mit eigenen Augen verfolgen.
Nahezu alle diese Probleme sind in erster Linie auf die immer schneller
wachsende Weltbevölkerung zurückzuführen. Dagegen können
wir wenig unternehmen. Doch gegen den Missbrauch von Schöpfung und
Technik, den »zweiten Sündenfall«, können wir alle
etwas tun! Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sein Handeln
und entscheidet damit, welche Welt wir den nachfolgenden Generationen hinterlassen.
Mein Leben draußen zeigte mir, dass wir uns der Natur, von der wir
leben, mehr anpassen müssen, indem wir vor allem unsere Maßlosigkeit
einschränken.
Es ist mir eine besondere Freude, daß die Heinz Sielmann Stiftung
die Natur-Ranger als »meine« Jugendorganisation gewinnen konnte.
Ich freue mich über die intensive praktische Naturschutzarbeit, die
die Ranger in vielen Orten Deutschlands seit Jahren durchführen.
Warum entwickelte sich der Mensch so und nicht anders? Warum missbraucht
er das »Gottesgeschenk«? wie mein Vater die Natur bezeichnet
hat.
Auf meinen Reisen hat mich der Gegensatz zwischen der sogenannten zivilisierten
Welt und der ursprünglichen Lebensweise zahlreicher Naturvölker
besonders berührt. Es gib immer noch Völker, die unter seit Jahrtausenden
unveränderten Lebensbedingungen existieren. Sie respektieren die Natur
als unveränderliche Größe, der man sich anpassen muss.
Sie wollen der Natur nicht ihren Willen aufzwingen, sie verändern
oder unterwerfen. Wie mir scheint, haben wir diese Sichtweise der Welt
verloren. Die Cronenberger Ranger haben sich das große Ziel gesetzt,
nach den Gründen zu forschen, wie es dazu kam. Sie suchen in der »Natur
des Menschen« nach dieser verlorengegangenen »Natürlichkeit«.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und hoffe zutiefst, dass Sie die Gedanken der Ranger genauso nachdenklich stimmen wie mich. Ihr
Heinz Sielmann
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