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Ebene 3 - Thema ausführlich: »Die Stimme der Naturvölker«
Natürlich ist es kaum vorstellbar, als deutscher Naturschutzverein ein eingeborenes Volk zu besuchen, dass noch möglichst unbeeinflusst von der technologischen Zivilisation lebt. Wir konnten hier nur in der Literatur suchen. Wir haben das in der Hoffnung getan, dass die ausgewählten Zitate von den Übersetzern richtig wiedergegeben wurden.
    Hören wir in einigen stark gekürzten Auszügen, was diese traditionell denkenden Menschen aus aller Welt uns zu sagen haben...

Bei der Antwort zur Frage finden Sie eine Weltkarte 
der zitierten Völker und einen Zugang zu weiteren Infos. 

Stimmen aus Afrika

Maassai / Kenia [Zitat Kamoriongo Nkongoni, aus BMAG / Seite 173]
    ... Ich habe beobachtet, daß die Leute heute einander nicht mehr wie früher achten. Sie sind gierig geworden und denken nur noch ans Geld. ...

Nubier / Ägypten [Zitat Baher Kamal, aus BMAG / Seite 182 - 183]
    ... unsere Alten (glauben), daß die Dürre, die die Nilregion während der letzten neun Jahre befallen hat, direkt auf den (Assuan-)Damm zurückzuführen ist, der die Fließkraft und das Leben des Stroms veränderte. ... Nun leidet die Erde unter Erosion, nicht nur entlang der Nilufer. ...

Stimmen aus dem südlichen Asien

Gurung / Nepal [Zitat Radam Singh Galey, aus BMAG / Seite 148 - 149]
    ... Ich habe keinen Zweifel daran, daß die Leute von Barpak (Anm.: Gurung-Dorf in Nepal) heute weniger glücklich sind als damals, als ich dort aufwuchs. Und das nur deshalb, weil sie ständig daran erinnert werden, was sie alles nicht besitzen. ... 

Chipko / Indien [Zitat Radha Bhatt, aus BMAG / Seite 156]
    ... die falschen modernen Werte verdrängten den Stolz der Menschen auf ihre Gesellschaft, den Respekt für die Umwelt und die Sehnsucht nach Frieden. ... 

Stimmen aus Australien und dem pazifischen Raum

Huli / Papua-Neuguinea [Zitat Damien ARABAGALI, aus BMAG / Seite 118]
    ... unsere Vorfahren sagten voraus, daß wir die Erde krank sehen würden. Wenn das Kunai-Gras in den Sümpfen vertrocknet. ... Wenn die wilden Pandanus-Bäume verschwinden, wenn die Vögel wegfliegen ... Dies geschieht bei uns. Wir bewegen uns auf einen Zeitpunkt zu, an dem das Land sagen wird: »Ich kann nicht mehr.« Unser Land wurde wieder und wieder verbraucht. Es kann sich nicht mehr erneuern. ...

Aborigine / Australien [Zitat Dambutha Datarak, aus BMAG / Seite 133]
   ... Die Weißen haben eine Siedlung am Ufer der Bucht errichtet, um die Steine zu schmelzen. ... Selbst wenn man viele Lagerplätze außer Sicht ist, entkommt man dem Gestank nicht. Das Wasser in der Bucht wurde gelb oder rötlich. ... die Fische wurden schon vor langer Zeit tot an Land gespült. Die Mangroven mögen den Platz auch nicht mehr, ... nichts als trockene Skelette. ...

Solomon / Solomonen-Inseln [Zitat Nathan WATE, aus BMAG / Seiten 105 / 106 - 107 / 108 / 109]
   ... Unsere Zahl hat zugenommen, aber unser Land wurde nicht größer. ... / ... Unsere Vorfahren hatten viel Fisch in der Lagune: ... Von diesen Fischarten finden wir immer weniger... Was ist der Grund dafür? ... Wir werden Zeugen der Veränderung des Klimas, der Gezeiten und der Meeresströmungen. ... / ... Soviele Dinge, die sich ereigneten, seitdem der weiße Mann gekommen ist, machen keinen Sinn für uns. ... Statt ein besseres Leben zu führen, bekamen wir mehr und mehr Probleme, die wir vorher nicht gekannt hatten: weniger Fisch, weniger Früchte aus den Gärten und weniger Holz. ... / ... Manchmal denken wir, daß die Weißen die Welt vernichten werden. ... Wir klagen sie deswegen an. Sie handeln nicht sorgfältig genug, um herauszufinden, was gut und was schlecht für die Menschen ist. Warum tun sie das? ...

Stimmen aus Nordamerika

Hopi / Arizona, USA [Zitat T. BANYACYA u.a., aus MCLUHAN / Seite 176]
    ... Die Gier des Weißen Mannes nach materiellem Besitz und nach Macht hat ihn blind gemacht für den Schmerz, den er der Mutter Erde auf seiner Suche nach dem zugefügt hat, was er Naturschätze nennt. ... wenn die Weißen das Land weiter so behandeln, wird unsere Mutter Natur sich auf eine Weise wehren, die für fast alle Menschen Leid bedeutet ... 

Mohawk / New York, USA [Zitat TEKARONTAKE, aus KRONFLI / Seite 71]
    Es wird von unseren alten Leuten erzählt, dass diese Welt nicht nur für unsere Vorfahren und für die, die jetzt leben, geschaffen wurde. ... Wenn wir heute feststellen, dass viele Dinge aus dem Lot geraten sind, sollten alle Menschen sich daran erinnern. ... Wir können nicht nur die Mächtigen dafür verantwortlich machen. Erst durch uns funktionieren ihre Fabriken und Büros. ... Wir sorgen dafür, dass sie gute Geschäfte machen. Wir sind diejenigen, die ihren Dreck kaufen. Damit zerstören wir die Welt!

Gwich´in / Yukon, Kanada [Zitat John Grisdale, aus LUDWIG / Seite 171]
    ... Wenn ich mich heute umsehe, ... die Menschen und die ganze Welt um mich herum, sehe ich Beton, wachsende Städte und immer kleiner werdende Naturlandschaften. Im Aussterben begriffene Tiere und leidende Menschen. Und ich denke nur: (Die Weißen sind) »Wilde«.

Chippewa / Minnesota, USA [SUN BEAR / Lit. 1, Seite 237]
  ... Wir sind umgeben von einem Meer der Zerstörung, der ganze Planet und viele unserer Mitmenschen sind unmittelbar davon betroffen. Eingeschränkte Ideologien haben ... die Menschen gelehrt, das sie später in den Himmel kämen; deshalb waren viele nicht bereit, Verantwortung für den Planeten zu übernehmen. ... Wir sollten jetzt an einem neuen Glaubenssystem arbeiten, das sich nur auf den Wahrheiten begründet, die in der Natur offen zu Tage treten. Alle Menschen, die überleben wollen, müssen von den Naturvölkern (lernen) ...

Stimmen aus Südamerika

Quechua / Peru [Zitat Salvador PALOMINO, aus BMAG / Seite 82 - 84]
    ... Das Zentrum der Schöpfung ... ist der ... Titicaca-See ... Abfall und Unrat vergiften die Wasser des Sees und vernichten die Bestände an Fisch, Vögeln, Speisealgen und anderen Lebensformen. Barkassen und Motorboote ersetzen die Rindenkanus. Tourismus, Freizeitsport und wahlloser Fischfang sind im Steigen begriffen. ... Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, werden die Folgen für den Fortbestand unserer Lebensweise katastrophal sein. ...

Terena / Mato Grosso, Brasilien [Zitat Marcos TERENA, aus BMAG / Seite 65]
    ... Wir nehmen die gegenwärtige Besorgnis der Welt hinsichtlich dessen ernst, vor dem wir immer gewarnt haben. Seit langem sind wir uns schon des zerstörerischen Weges bewußt, der durch den gierigen Prozeß der Zivilisation eingeschlagen wurde; wir wissen, es handelt sich nicht um Visionen oder Weissagungen, sondern um eine Tatsache, die nun erhärtet wird. Die Welt braucht eine neue Lebensform. ...

Osterinsulaner / Chile [Zitat Alberto Hotus Chavez, aus BMAG / Seite 95 - 97]
    ... Die Kultur auf Rapa Nui (der Osterinsel) hatte sich ... in ihrer Abgeschlossenheit bemerkenswert entwickelt. ... Als (jedoch) die Erschließungsgesellschaft landete, war die Aussaat von Weizen das erste, was sie unternahm. Doch das Saatgut war mit Rettichsamen vermischt, einer Pflanze, die sich bald zu einer Landplage ausbreitete. Also brachte man Sperlinge, um die Rettichsamen auffressen zu lassen. Die Sperlinge vermehrten sich so schnell, daß es heute Abertausende sind. ... Für eine Insel, die zum Nationalpark erklärt wurde, ist ... (das) ein Ding der Unmöglichkeit. ... 

Stimmen aus dem nördlichen Eurasien

Sami / Schweden [aus einem Bericht der Gesellschaft für bedrohte Völker, LUDWIG / Seite 50]
    ... Wir ändern unsere Normen gegenüber dem Rentier. Früher haben wir immer zuerst an das Tier als Tier denken können - jetzt müssen wir ... wirtschaftliche Aspekte anlegen und es als produktive Ware sehen! Es ist aber nicht gut, wenn es so kommt. Dann arbeitet man in der Natur gegen die Natur. Und dann geht schließlich alles zum Teufel! ...

Jakuten / Sibirien, Russland [Zitat Wladimir SANGI, aus LUDWIG / Seite 165]
  ... In jedem lebendigen Wesen wohnt ein kleiner Gott. Und weil wir alles, was lebt, anbeten, können wir auch nicht rücksichtslos mit dem umgehen, was uns die Natur gegeben hat. ...

Tschuktschen / Sibirien, Russland [Zitat Juri Rytchëu, aus BMAG / Seite 65]
    ... Ich habe lange unter den Weißen gelebt und weiß, daß sie sich nicht einmal untereinander einig sind, und uns betrachten sie überhaupt nicht als Menschen. ... Allerdings ist es leicht für die Weißen, uns zu verachten, weil sie mächtig sind... Aber euer Unglück ist euer Hochmut, der euch verderben wird. ...

Nun, sicherlich spielt bei vielen dieser Stimmen auch die Wut auf die weißen Eroberer und Unterdrücker eine Rolle. Dennoch glauben wir, dass sie als wichtige Augenzeugen gehört werden sollten!
    Lassen sich nach Ihrer Ansicht daraus wahrscheinliche Vorhersagen für die Zukunft der Menschheit ableiten? Wenn nicht, dann schenken Sie den Umwelt-Wissenschaftlern im nächsten Abschnitt Ihr Ohr. Vielleicht können diese Aussagen Sie mehr überzeugen? ...

Dieses Buch soll ein Rahmen sein, um aufrichtig nach der Wahrheit zu suchen; um das zu widerlegen, was Fox Häuptling Black Hawk vor fast 200 Jahren über Bücher sagte [aus MCLUHAN / N, 146]

... Die weißen Männer sind schlechte Lehrer, ihre Bücher sind so unehrlich wie ihre Taten; ...

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