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Ebene 3 - Thema ausführlich: »Gottesreligionen«
Wir müssen eine ganze Weile fahren, um an die Grenze eines altehrwürdigen Landes zu kommen. Sie ist schon von weitem deutlich auszumachen. 
    Beim Näherkommen erkennt man eine wehrhafte altertümliche Mauer mitten in einer unwirtlichen Wüstenlandschaft. Nur ein Tor ist weit und breit zu sehen, doch es steht einladend offen und niemand bewacht es. 
    Einigen von Ihnen - lieber Leser - wird ein Teil dieses Landes gut bekannt sein. Manch anderer hat vielleicht Vorbehalte, es zu betreten... 
    Es handelt sich um »Das geheiligte Land«, wo alle Menschen wohnen, deren Leben untrennbar mit dem Glauben an einen oder mehrere Götter verbunden ist. 
    Kaum haben wir das Land betreten, kommen uns auch schon viele sehr verschieden gekleidete Menschen entgegen, die alle freundlich lächeln und uns ausnahmslos einen herzlichen Willkommensgruß zuwinken. Im Gegensatz zu der von Lärm und Hektik erfüllten Atmosphäre der Großstadt liegt hier eine tragende Ruhe in der Luft, die uns emporheben möchte in den offenen, weiten Himmel über dem Land. Hier scheint das Land zu sein, um Heil und Glück und Gnade zu finden.
    Doch wir sind noch nicht ganz am Ziel dieser Etappe, denn es ist ein sehr großes Land, das wir betreten haben. Mit einem Gruß auf den Lippen setzen wir unsere Fahrt auf der schnurgeraden Straße hinter dem Tor fort. In weiter Ferne erhebt sich ein großes Gebirge, dem wir auf unserer Fahrt langsam immer näher kommen. Ein Schild an der grünen Allee, die wir befahren, gibt uns einen wichtigen Hinweis auf die politische Besonderheit des Gelobten Landes:

... Die fünf großen Religionen scheiden sich in zwei Gruppen: in solche, die östlich, und solche, die westlich vom Hindukusch(-Gebirge) entstanden sind. 

Die östlichen lassen sich als »Religionen des ewigen Weltgesetzes« charakterisieren, weil nach ihnen die Welt ewig ist; sie hat keinen ersten Anfang und kein definitives Ende, sondern erneuert sich unaufhörlich im Wege sukzessiven, wechselnden Entstehens und Vergehens. Sie wird von einer ihr immanenten Gesetzlichkeit beherrscht, die von selbst alles Geschehen in ihr bedingt. ... 

Die westlichen Religionen der »geschichtlichen Gottesoffenbarung« machen ... die Existenz des Kosmos und seiner Bewohner von dem Wirken eines von der Welt verschiedenen und ihr unendlich überlegenen persönlichen Gottes abhängig, der alles aus dem Nichts ins Dasein berufen hat und alles autonom mit unbeschränkter Machtvollkommenheit, gemäß seinem unerforschlichen Ratschluß, nach einem festen Plan regiert. Für sie ist die Welt einmal zu einem bestimmten Zeitpunkt geschaffen worden und wird auch einmal ein Ende finden. ... [GLASENAPP / Lit. 1/ Seite 9 - 10]

Diesseits und jenseits des Gebirges scheinen ja große Unterschiede im Leben und Glauben der Einwohner zu bestehen. Wir sollten uns also unbedingt die Zeit nehmen, auf jeder Seite mindestens eine Stadt zu besuchen.

Da wir von Westen kamen wenden wir uns zuerst »Jahwe und Allah« zu, einem sehr großen Doppelort, der direkt vor uns liegt. 
 

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