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Ebene 3 - Thema ausführlich: »Welche Ziele verfolgen wir?« |
Das Anliegen dieses Buches ist ein leidenschaftlicher Aufruf an Sie,
unsere Suche nach Wahrheit
und Weisheit*
nachzuvollziehen - in der Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft. Eine Suche,
die in unserem »funktionsorientierten Zivilisationsdasein«
kaum noch eine Bedeutung hat, wie uns scheint.
Bekommt man nicht leicht den Eindruck, die Wissenschaft habe bereits jede Frage beantwortet oder sei zumindest in der Lage, alle Probleme zu lösen? Wird der Sinn des Daseins nicht häufig nur noch vordergründig in einem möglichst bequemen Leben gesehen? Zeichnen die Medien nicht tagtäglich ein Bild der Menschheit, das uns vorgaukelt, wir könnten die Dinge, die Welt, die Zeit, ja selbst die Regeln des Lebens beherrschen? Der Begriff »Weisheit«, wie wir ihn aus der Beschäftigung mit den Gedanken der amerikanischen Ureinwohner kennengelernt hatten, erschien uns auf die heutigen Verhältnisse bezogen seltsam verflacht, nur noch »dinglich und zählbar«, ohne Bezug zur gesamten Sinnhaftigkeit des Universums [6]. All diesen nachteiligen Entwicklungen unserer Zivilisation möchten wir in den folgenden Kapiteln mit unserem Buch etwas entgegensetzen. Dies sind sicherlich sehr hohe Ziele, die wir uns gesetzt haben [7].
Doch umso stärker war der Antrieb für unsere Arbeit!
Anna als Hoka-Aijee: »Sie kämpfen gegen alles Lebendige. Sie wollen Mutter Erde besiegen und die Welt beherrschen, die sie nährt! Und sie scheinen es nicht einmal zu bemerken. Wenn sie einen Wald zerstören, nennen sie das »kultivieren«. Die Weißen lieben die Erde nicht wie wir es tun! Inga als »Nesthäkchen« Mahea: »Das ist ja lustig! Sie sparen Zeit und haben doch keine Zeit, um zu spielen oder in der Sonne zu liegen, weil sie wieder etwas neues erfinden müssen. Nein, ich will nicht wie ein weißes Kind werden.« Fabian als Salaw-Unka: »Wenn sie ihr Buch zuklappen, bleibt ihr Gott darin. Was ist das für ein Gott, der nicht in allen Dingen steckt, - der sich in ein Buch oder in einem Haus einsperren läßt? Das ist nicht unser Gott! Unsere Kirche ist draußen und überall sprechen die Geister zu uns.« Anke als Ayunini: »Mit ihrem Geld allein kann man überhaupt nichts anfangen! Und trotzdem hüten sie es wie eine Bärin ihre Jungen. Sie tun alles, um möglichst viel davon zu bekommen - auch sehr dumme Dinge.« Fabi als Atsidi-Chon: »Sie wollen so schnell wie möglich von hier nach dort gelangen, um ihre Geschäfte zu machen. So hetzen sie durch die Welt und suchen ihr Glück bei den Geschäften. Sie sollten sich lieber einmal in Ruhe umsehen, wie schön die Welt ist und wie glücklich sie die Menschen machen kann.« Jörn als Ominayak: »Sie zählen einfach alles. Sie sind die Sklaven ihrer Zahlen. Wenn eine Zahl nicht so ausfällt, wie sie es sich gewünscht haben, dann sind sie tief unglücklich - selbst im Frieden und am schönsten Sommertag.« Maren als Qwi-Chi-Noo: »Sie sind dumm und besessen von ihren Dingen. Wir wollen nicht so werden wie sie, die ohne ihre ganzen Sachen nicht glücklich werden. Sie sind wie Kinder, die sich um einen bunten Stein streiten. Wollt Ihr die Freiheit eurer Gedanken an leblose Sachen verkaufen?« Ina als Wawatia: »Wir Menschen sind nicht die Herren über die Erde, wir sind nur ihre Hüter, weil wir die einzigen Wesen sind, die die Macht haben, Dinge zu verändern.« Eugen als Na-Ite: »Von der Natur hängt alles Leben ab, wie kann man sich da der Natur überlegen fühlen? Wenn sie mit ihrem Geld etwas zu Essen kaufen, dann merken sie nicht einmal, ob das Essen gut ist, weil sie ja nicht sehen, wo es herstammt. Ist das klug und weise?« Alexander als Aleek-Chea:
»Wir
sollten jede Möglichkeit nutzen, die Hände schützend auszubreiten
über die Pflanzen und die Tiere - und den weißen Menschen erklären,
wozu diese Lebewesen gut sind. Immer wieder und immer wieder. Bis sie es
endlich hören wollen. Die Weißen müssen endlich erwachsen
werden und das Land hüten, wie wir es getan haben.«
Diese Zitate kleiden ein naturverwurzeltes Leben ohne große materielle
Bedürfnisse in Worte. Natürlich ist dieses Naturverständnis
auf die moderne Gesellschaft nicht so einfach übertragbar, denn eines
solches Daseins ist schon seit Jahrhunderten nicht mehr unsereWirklichkeit.
Wir beobachten und erfahren tagtäglich, dass eine lebensbedrohende Naturzerstörung Teil unserer Wirklichkeit ist. Ist das ein unabänderlicher Zustand? Wir glauben nicht. Nach unserer Auffassung sollte sich der heutige Mensch wieder auf naturverbundenere Werte besinnen, sollte das Tor öffnen für alte Weisheiten und andere Wahrheiten, die uns helfen können, unsere Zukunft zum Wohle aller Lebewesen zu gestalten. Eingangs forderten wir Sie auf, sich auch auf die Suche nach derWahrheit
zu begeben. Doch gibt es überhaupt die Wahrheit? Sind Wahrheit
und Wirklichkeit nicht auch Abenteuer unseres ganz eigenen Erlebens,
die jeder für sich allein entdecken muss?
Darauf zielt unsere Suche letzten Endes, damit Ihre und unsere Wahrheit dem Original möglichst ähnlich wird und wirksame Ansatzpunkte bietet, um die Wirklichkeit positiv zu beeinflussen. Unsere Gedankengänge sind nur ein Weg von vielen. Doch wir hoffen, sie sind ein beispielhafter, leicht begehbarer Weg. Wie sehen unsere Ziele aus? Wir wollen versuchen:
Nichts bringt uns dem Glück näher als die Suche nach Weisheit! *) = Die Fähigkeit, reichhaltiges und umfassendes Wissen
zusammenhängend und folgerichtig in ein von der Vernunft geprägtes
Weltbild einzubauen
Zitate 6 = [DITFURTH-3
/ Lit. 3, Seite 220] ... So spricht das konkrete Verhalten ... dieser angeblich
so rationalistisch-aufgeklärten Gesellschaft eine ganz andere Sprache.
Drogen- und Alkoholabhängigkeit, eine Renaissance abergläubischer
Haltungen und Praktiken in vielerlei Spielarten, das vor allem unter Jugendlichen
verbreitete Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens, die Verführbarkeit
durch auch noch das albernste Sektenprogramm (...), das alles sind unübersehbar
Entzugserscheinungen. Alle diese Phänomene, deren Ausbreitung in der
ganzen westlichen Welt so viele Beobachter zu Recht mit Sorge erfüllt,
sprechen nicht gegen, sondern ... für die Annahme eines sehr ausgeprägten
religiösen Bedürfnisses auch des heutigen Menschen. ...
7 = [GOVINDA
/ Lit. 1, Seite 124] ... so, wie in den Händen eines inspirierten
Künstlers sich ein wertloser Lehmklumpen in ein unschätzbares
Kunstwerk verwandelt, so sollten auch wir in gleicher Weise versuchen,
aus dem uns zur Verfügung stehenden »Lehm« unseres Lebens
etwas Wertvolles zu gestalten, statt über die Wertlosigkeit dieses
Lebens zu klagen. Unser Leben und die Welt haben soviel »Sinn«,
wie wir ihnen zumessen und in sie hineinlegen. ...
8 = [Zitat Frithjof
SCHUON,
aus HIRSCH-1 / Lit. 1, Seite 219 - Nachwort] ... Es ist eine eigentümliche
Tatsache, daß sich der Indianer kaum in eine der bekannten Kategorien
von Kultur oder Kulturlosigkeit einreihen läßt; er ist in dieser
Beziehung eine Art Ausnahme, ... und läßt sich wohl am besten
mit hochbegabten Urvölkern wie den alten Germanen oder den vorbuddhistischen
Mongolen vergleichen. Der Indianer steht jedenfalls als ein eigenartig
ganzer Mensch vor uns: sein scharfer Verstand, seine mystische und rednerische
Begabung...
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