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Ebene 3 - Thema ausführlich: »Grundgedanken« |
Was sind »Denkmodelle«?
Sobald ein Mensch geboren wird, entsteht in seinem Kopf ein Modell der
Welt, ein geistiges Abbild von allem, was seine Sinne ihm vermitteln -
ein erstes Weltbild.
Fragen über Fragen, die wir uns stellten, als wir dieses Buch schrieben. Wir stellten sie, weil wir das Gefühl hatten, dass die Denkmodelle der heutigen Zeit einseitig aufgebläht und unscharf sind, ungeeignet für eine verbindende Weltanschauung; die nicht nur kurzsichtige Bedürfnisbefriedigungen zum Inhalt haben soll. Wir sind zu der festen Überzeugung gelangt, dass Lösungen für die großen Probleme der Menschheit vor allem eine neue, umfassende und durchdachte Weltanschauung erfordern. Eine Weltsicht, die jeder verstehen kann, die unsere Lebensart wieder mit den Kreisläufen der Natur verbindet, die Erklärung, Sinn und Halt gibt; kurzum, die aus der unpersönlichen Massengesellschaft wieder eine zusammengehörige Gemeinschaft machen kann, in der sich alle Teile auch für das Wohlergehen der Gesamtheit verantwortlich fühlen. Doch braucht wirklich jeder eine eigene Weltanschauung? Wozu muss man
sich mit schwierigen philosophischen Fragen beschäftigen? Gibt es
dafür nicht genügend Experten?
Beraubt uns eine Weltanschauung nicht unserer vielzitierten Freiheit?
Wir sind davon überzeugt, dass wir alle unsere Freiheit nutzen sollten, um die Welt mitzugestalten und das jeder die Fähigkeiten dazu hat - wenn er nur will! Wir glauben zudem, dass der Mensch erst durch das Streben nach Vernunft und Weisheit zum »wahren Menschen« wird. Ohne philosophische Denkmodelle bleibt das Leben triebhaft und kurzsichtig. Wir möchten Ihnen zeigen, dass man dieses hohe Ziel durchaus erreichen kann, dass es auch in unserer komplizierten Welt einfache Wahrheiten gibt, nach denen man leben kann und leben sollte. Wir wollen dazu beitragen, dass wir Menschen wieder das werden, das wir ursprünglich waren: Ein harmonischer Teil eines Ganzen! Unser Zugang zu den Weltanschauungen mag in vielen Punkten ungewöhnlich
sein. Wir haben versucht, bei unseren Gedankengängen immer einen Weg
der Mitte zu gehen; einen Weg, der möglichst vielen Denkweisen gerecht
wird, ob sie nun religiös, wissenschaftlich oder alltäglich sind.
Wir wollen Sie überzeugen, dass es wichtig ist, sein Weltbild immer wieder kritisch in Frage zu stellen, offen zu sein für Änderungen und danach zu streben, es der Wirklichkeit immer näher zu bringen [2]. Wenn das gelänge, wäre das ein großer Erfolg für
uns!
Als ich die Wildnis-Erlebnisse niederschrieb, wurde mir immer bewusster,
wie entscheidend das persönliche Weltbild des Menschen für sein
Verhalten ist. Was jemand tut, hängt weniger von seinem Wissen, als
vielmehr von seinen persönlichen Vorstellungen ab [3]
[4].
Dies war der Grundstein für viele weitere Überlegungen. Wir
haben uns daraufhin mit den verschiedensten Ansichten auseinandergesetzt
und sind letzten Endes gemeinsam zu der Überzeugung gelangt, ...
Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt zum Buchprojekt, das von den Rangern begeistert aufgenommen wurde. Zehn unserer Mitglieder haben sich fast drei Jahre lang mehr oder weniger intensiv daran beteiligt. (Wir Menschen können) ... als unser innerer Dirigent alles, was wir wahrnehmen, erinnern oder denken, in das große Gebäude einer globalen Weltsicht, eines Wertesystems und unseres Selbstbewusstseins einordnen. Und erst das ... unterscheidet uns von Tieren und Maschinen und macht uns erst zu wirklichen Menschen. [WOCHE-29.1 / Seite 27] Zitate
2 = [LAMA-1
/ Lit. 1, Seite 27] ... Nach buddhistischer Auffassung kommt die Wurzel
des Leidens durch die Macht von Unwissenheit zustande. ...
3 = [Zitat BUDDHA
/ Lit. 1, Seite 32] Das, was wir heute sind, folgt aus den Gedanken, die
wir gestern pflegten, und unser gegenwärtiges Denken baut unser Leben,
wie es morgen ist. - Die Schöpfung unseres Bewußtseins, das
ist unser Leben. Spricht oder handelt drum ein Mensch mit unreinem Bewußtsein,
folgt ihm das Leiden nach, so wie das Rad dem Zugtier folgt, welches den
Wagen zieht. ...
4 = [ABOSCH
/ Lit. 1, Seite 7 - 8] Ziehen wir eine historische Bilanz, so ist der Höllensturz
der ... großen Erlösungsideen unabweislich. Das Zerbrechen der
geistigen Systeme ist nicht zu leugnen... Erschüttert ist der Glaube
an eine Bestimmung der Geschichte, sei es in Form kirchlicher Thesen, sei
es in der philosophischen Darstellung eines Vernunftprozesses. ... Geht
es nur noch schlicht darum zu leben, hektisch zu genießen, da nichts
anderes mehr sich lohnt, alle Deutungen, Ziele, moralischen Regeln hinfällig
geworden seien? ... der allzu überschwengliche Glaube an die Vernunft
erwies sich als unbegründet, er war zu unkritisch sich selbst und
den Sachen gegenüber. ... Notwendig ... ist eine Skepsis, die sich
auf Vernunft gründet, ohne sie zu übersteigern. ...
5 = [Zitat Waldemar
AUGUSTINY
, dt. Philosoph / Seite 272]... Und er
(Albert SCHWEITZER) wendet
sich an denjenigen, der gedankenlos dahinlebt, seiner Arbeit und seinen
Vergnügen nachgeht und nicht weiß, daß er ja nur flieht
vor der Frage nach dem Sinn und daß er vergeblich flieht; eines Tages
wird er gestellt, und dann gehört er zu den Verzweifelten. ..., und
seinesgleichen sind Millionen, ...
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